Kationenaustauscherharze werden zur Behandlung von Hyperkaliämie eingesetzt, indem der Kaliumverlust über den Darm beschleunigt wird, insbesondere bei schlechter Urinausscheidung oder vor der Dialyse (das wirksamste Mittel zur Behandlung von Hyperkaliämie). Die Harze bestehen aus Ansammlungen großer unlöslicher Moleküle, die feste negative Ladungen tragen, die positiv geladene Ionen (Kationen) locker binden; diese tauschen leicht mit Kationen in der flüssigen Umgebung in einem Ausmaß aus, das von ihrer Affinität zum Harz und ihrer Konzentration abhängt.
Mit Natrium oder Calcium beladene Harze tauschen diese Kationen bevorzugt gegen Kaliumkationen im Darm aus (ca. 1 mmol Kalium pro g Harz); die freigesetzten Kationen (Kalzium oder Natrium) werden absorbiert und das Harz plus gebundenes Kalium wird mit den Fäzes ausgeschieden. Das Harz verhindert nicht nur die Aufnahme von aufgenommenem Kalium, sondern nimmt auch das normalerweise in den Darm ausgeschiedene und normalerweise resorbierte Kalium auf.
Bei Hyperkaliämie können orale Verabreichung oder Retentionsklistiere eines Polystyrolsulfonatharzes verwendet werden. Ein Harz in der Natriumphase (Resonium A) sollte bei Patienten mit Nieren- oder Herzinsuffizienz natürlich nicht verwendet werden, da dies zu einer Natriumüberladung führen kann. Ein Harz in der Calciumphase (Calcium Resonium) kann eine Hyperkalzämie verursachen und sollte bei prädisponierten Patienten vermieden werden, z. B. bei Patienten mit multiplem Myelom, metastasiertem Karzinom, Hyperparathyreoidismus und Sarkoidose. Oral sind sie sehr ungenießbar, und als Einläufe gelingt es Patienten selten, sie so lange wie nötig (mindestens 9 h) zu behalten, um an allen verfügbaren Stellen des Harzes Kalium auszutauschen.
Postzeit: 24. Juni 2021